Weshalb sollten wir das tun?

Weil uns die Zeit davon läuft. Weil wir in die ultimative Klimakrise reinschlittern. Weil wir so gestresst wie noch nie sind. Weil wir keine Zeit mehr haben. Weil uns die Ressourcen ausgehen. Weil wir immer mehr überwacht werden. Weil die Burnout-Raten steigen. Weil wir immer mehr depressive Menschen haben. Weil wir unsere Lebensgrundlagen zerstören. Weil wir immer mehr überwacht werden.

Weil wir Angst haben. Und Hoffnung. Und Tatendrang. Und weil wir wissen, dass wir es besser können. Dass es mit den heutigen Technologien längst möglich wäre, ein Paradies für alle zu erschaffen.

Die beiden grössten Probleme sind zweifellos die Klimakrise und der Verlust unserer Lebensgrundlagen. Beides sind Folgen des weltweit gleichen Wirtschaftssystems. Man nennt es Marktwirtschaft, Kapitalismus, Soziale Marktwirtschaft, Geldwirtschaft, Staatskapitalismus, etc. Unterschiedlich ist jeweils nur das Mass der staatlichen Regulierungen. Gleich ist immer die Basis: Das Geldsystem.

Wer also die obigen Probleme grundsätzlich lösen will (und ja, das ist monokausal argumentiert!), der muss den Kapitalismus, die Marktwirtschaft und das Geldsystem überwinden. Das klingt unmöglich, ist aber in Anbetracht der bedrohlichen Probleme „not-wendig“:

Bereits vor fünfzig Jahren warnten Experten aus verschiedenen Disziplinen vom Club of Rome davor, dass die Erde bedroht ist, wenn die Wirtschaft weiter wächst. Seit 1995 gab es fast 30 UN-Klimakonferenzen. Das Wirtschaftswachstum hat sich aber nicht verlangsamt sondern ist seitdem sogar auf das Dreifache angestiegen. Und damit auch notwendigerweise Ressourcenverbrauch und Produktion von Treibhausgasen. Dabei sind die Menschen nicht glücklicher geworden. Die Grafik des Umweltbundesamtes zeigt, dass die internationale Politik keinen beobachtbaren Einfluss beispielsweise auf die CO2-Konzentration hat:

 

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Inzwischen brennen die Wälder, die Pole und Gletscher schmelzen, die Meere sind verschmutzt mit Plastik und die Artenvielfalt schrumpft rapide. Aber die Politiker schreien „Alarm“, wenn sich das Wachstum verlangsamt.

Die „unsichtbare Hand des Marktes“ findet immer einen Weg, das Wachstum weiter zu steigern, das der Markt braucht um zu bestehen. Kosmetische Veränderungen am heutigen Gesellschafts- und Wirtschaftssystem werden daran nichts ändern weil der Markt immer eine Lücke findet, bis auch der letzte Fisch und der letzte Baum verkauft sind. Wir müssen der unsichtbaren Hand ihr Werkzeug nehmen, und zwar das Geld.

Dinge, die keinen Nutzen haben, sondern nur Ressourcen verbrauchen und Abfall schaffen und zum Klimawandel beitragen, werden dann nicht mehr produziert. Weil niemand Profit mit deren Produktion machen kann. Weil es ja kein Geld gibt.

Die weltweite Schuldenuhr kennt nur eine Richtung: Im Schnellzug nach oben! Zurzeit beträgt gemäss World Debt Clock die weltweite Verschuldung über 72 Billionen USD. Das klingt nicht nur ungesund, es ist es auch. Vor allem, weil eine Schuld ja immer auch das Vermögen von anderen ist.

Wir haben auf der einen Seite Superreiche, die mit ihren Villen, Superjachten und Jets einen zigfach höheren ökologischen Fussabdruck haben. Auf der anderen Seite sind ganze Volkswirtschaften hoch verschuldet, auch in Europa.

Insbesondere Länder des globalen Südens sind im grossen Massstab verschuldet. Dies trägt zu Armut und Ungleichheit in diesen Ländern bei. Zudem werden Länder durch hohe Schulden erpressbar, eine Art monetäre Kolonialisierung, die sie zwingt, ihre Naturreichtümer ausplündern zu lassen.

Die Abschaffung des Geldes führt gleichzeitig zu einer Tilgung der Schulden und befreit diese Länder von ihrer Last.

Ökonomen sind Glücksspieler, ihre Wissenschaft hat oft nicht viel mit der Realität zu tun. Manche geben sogar offen zu, nicht zu wissen was passiert, wenn sie versuchen, den Markt einzuschätzen oder als Notenbanker:innen zu steuern.

Seit Jahren geht der Einsatz von Notenbanken die Billionen. Es ist unvorstellbar viel, die Grössenordnung von ganzen Volkswirtschaften. Ihre Einsätze gehören nicht ihnen, sie spielen mit dem Geld, das wir alle verlieren.

Gedeih und Verderb von Milliarden von Menschen ist von diesem Glücksspiel abhängig. Das wird erst aufhören, wenn es kein Geld mehr gibt.

Es ist doch schon bedenklich: Versuche mal ein Haus zu bauen, wenn sich dein Massstab stetig verändert: Mal ist er grösser, mal kleiner.

Unser Massstab, um Volkswirtschaften zu unterhalten, ist genau solch ein Massstab: Mal ist das Geld wertvoller, mal verliert es an Wert. Nicht gerade eine solide Basis, um so etwas Wichtiges wie eine Wirtschaft darauf zu bauen.

Spätestens seit Pickettis Veröffentlichungen ist bekannt: Die Schere zwischen Arm und Reicht geht immer weiter auf. In rasantem Tempo. 

Es ist auch nicht erstaunlich: In einer Wirtschaft, die vom Wettbewerb angetrieben ist, gewinnt immer der Schnellste oder die Mächtigste. Die Sieger:innen werden ihren Gewinn nicht teilen, das ist in einem Wettbewerb ausgeschlossen. Deshalb werden die Mächtigen immer reicher auf Kosten der Verlierer:innen. 

Es wäre doch naheliegend, dass wir regionale Unternehmen unterstützen. Aber auf Grund des marktwirtschaftlichen Wettbewerbs kaufen wir dann doch vorwiegend Produkte, die von weit her kommen, weil deren Produktion dort billig war.

Wir kaufen zur Mehrheit kein Gemüse vom Biobauern in der Umgebung sondern von dort, wo die Arbeitskraft billiger ist und die Umweltverschmutzung weniger kostet.

Kleidung kommt aus Asien, wo die Menschen ausgebeutet werden. In Ländern des globalen Südens werden gewachsene landwirtschaftliche Strukturen kaputt gemacht und durch das Anlegen von Monokulturen die Artenvielfalt reduziert, nur damit die Länder des globalen Nordens mit billigen Produkten beliefert werden können.

Wir wissen, dass das nicht richtig ist, aber solange wir in Kategorien wie Markt und Geld denken und handeln, wird sich daran nichts ändern.

Heutige Philosophen und Denker sehen den Beginn eines neuen Zeitalters anbrechen, den des planetarischen Zeitalters. Die Menschheit ist in der Lage, sich von der Schwerkraft zu befreien, unseren Planeten von aussen zu betrachten und seine Zerbrechlichkeit zu begreifen.

Dazu kommt, dass wir durch den technischen und wissenschaftlichen Fortschritt heute in der Lage wären, allen Menschen auf der Erde ein Leben ohne Not zu ermöglichen. So etwas gab es noch nie. Die Menschheit auf der Schwelle zum 3. Jahrtausend ist bereit für einen grossen Schritt hin zu einer neuen Qualität des Zusammenlebens und  wirtschaftlichen Aktivitäten zum Wohle aller.